Minimalinvasive Bodenarbeiten an Bestandsbäumen

Baustellenbericht: Das Taubenloch ist ein bestehender Park in Bad Tölz deren Böschung zur Isar geöffnet werden soll. Derzeit werden kleine Stampfbetonmauern hergestellt, um künftig das Flusswasser stufenfrei erreichen zu können. Die Arbeiten für die Fundamente im Wurzelbereich bestehender Linden müssen möglichst schonend erfolgen. Zum Einsatz kommen dabei Schraubfundamente. Keine alltägliche Bauweise.

Baustellenbericht: Das Taubenloch ist ein Park an der Säggasse inmitten von Bad Tölz, dessen Böschung an der südwestlichen Seite direkt in die vorbeifließende Isar übergeht. Unser Konzept für die Umgestaltung sieht vor, die eingewachsene Böschung zu öffnen, mit großen Findlingen zum Sitzen zu versehen und so einen ungehinderten Zugang zum Wasser zu ermöglichen. Derzeit werden kleine Stampfbetonmauern hergestellt, um künftig das Flusswasser stufenfrei erreichen zu können.

Da die Arbeiten für die Fundamente im Wurzelbereich bestehender Linden stattfinden, haben wir uns für eine möglichst schonende Technik ohne die normalerweise erforderlichen umfangreichen Bodenarbeiten entschieden. Zum Einsatz kommen dabei Schraubfundamente. Die verzinkten Metallstangen mit Schraubgewinde werden mittels eines Baggers mit einer speziellen Schraubvorrichtung am Greifarm punktuell in den Boden geschraubt. Ein Saugbagger hat zuvor den Oberboden entlang der vorgesehenen Mauerstreifen schonend entfernt.

Beim Einschrauben misst der Bagger automatisch das anliegende Drehmoment, darüber kann man Rückschlüsse auf die spätere Belastbarkeit der Schraubfundamente ziehen. Reicht die erforderliche Belastbarkeit für den späteren Gewichtsdruck noch nicht aus, wird ein weiteres Verlängerungselement eingesetzt und eingeschraubt. Die verarbeiteten Schraubanker wurden dafür zwischen 2,5 und 5 Meter tief im Boden verankert.
Auf die punktuell eingeschraubten Anker werden anschließend zwei verbundene L-Stahl-Teile aufgeschraubt, die als Auflager für die Stampfbetonmauern dienen. Die Form eines umgedrehten T gibt der späteren Stampfbetonmauer Schubsicherheit gegen den Erddruck der Böschung. Nach dem Einschrauben misst eine spezielle Vorrichtung die tatsächliche Belastbarkeit des Fundaments.

Eine Schalung gab anschließend die Form der Sitzmäuerchen vor. In diese füllten die Arbeiter schichtweise Beton ein und stampften ihn fest. Bei dieser Bauweise ist keine zusätzliche Armierung im Beton notwendig.





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