Es hat sich ein wilder Strudel im Treptower Ozean gebildet. Er bewegt sich seit Tagen nicht von der Stelle. Schiffe, Tiere und Menschen treiben um sein Zentrum herum. Seine anfängliche Wucht hat offensichtlich bereits nachgelassen. Geheimnisse des Ozeans sind zum Vorschein gekommen. Ein Hai sperrt hungrig sein Maul auf. Ein Piratenschiff zieht seine Bahnen, die Kapitänin hofft im Durcheinander auf reiche Beute.

Viele Menschen treiben um das Zentrum des Strudels herum und scheinen ihre ungewohnte Lage sogar zu genießen. Zum Teil liegen sie auf Holzinseln mit Schirmen, teils nur auf ihren Handtüchern, manche schaukeln auch in Hängematten übers Wasser.

Ein großes Segelschiff ist gekentert, nur Bug und Mast ragen aus den Wassermassen heraus. Ein Schwarm Delfine bietet hilfsbereit Rettung für kleine Kinder an. Auch ein paar Robben sind in den Strudel geraten und werden von den Kindern neugierig beklettert. Seehunde machen sich einen Spaß daraus, mit Wasser zu spucken.

An anderer Stelle sind viele Menschen zusammengekommen und beobachten die Walfischin mit ihrem Walfischbaby. Das riesige Säugetier spritzt ständig Wasser aus seinem Atemloch. Beide Wale sind sehr zutraulich und genießen sichtlich das bunte Treiben.

Im Zentrum des Strudels herrschen fröhlich-nasse und wild-tobende Lebensbedingungen. Wasser türmt sich hier zu Wänden auf und kommt unkontrollierbar von unten empor geschossen. Kinder und Erwachsene versuchen, ins Innerste des Wasserlabyrinths vorzudringen. Merkwürdigerweise tragen fast alle Menschen Badebekleidung – sind sie vielleicht gar über das Berliner Meer zum Strudel vorgedrungen?