Der im Norden von Luzern auf einem Hochplateau zwischen Reuss und Rotsee liegende Friedhof Friedental dient seit 1885 als wichtiger überkonfessioneller Ort der Erinnerung. Er wurde in mehreren Schritten auf seine heutige Grösse von 17 Hektaren erweitert - bislang ohne die Beteiligung von Landschaftsarchitekten. Ein umfassendes Parkpflegewerk und der daraus abgeleitete Idealplan stellen verschiedene Möglichkeiten dar, wie der besinnliche, stille Charakter des Friedhofs landschaftsarchitektonisch gestärkt werden kann. An erster Stelle steht, wie bei jedem Gartendenkmal, die Erhaltung und Sicherung der verbliebenen historischen Substanz aus den unterschiedlichen Entstehungszeiten. Unser Idealplan erhält die räumlichen Grund- und Wegestrukturen. Die Grabfelder werden anhand der vorhandenen Belegung und der Bodenbeschaffenheit neu verteilt. Dabei berücksichtigen wir auch das Bedürfnis nach zeitgemässen Begräbnisformen.

Mit unterschiedlichen Baumthemen stärken wir den jeweiligen Charakter der vier Friedhofsbereiche Vorplatz, Kernbereich, Ostbereich und Talfriedhof in ihrem historischen Bestand. Eine Baumreihe begleitet die Friedentalstrasse und führt auf den Friedhofsvorplatz, der durch symmetrische Baumreihen und die veränderte Anordnung der Parkplätze wieder zu einem repräsentativen Eingang wird. Im Kernbereich des Friedhofs werden die Relikte der Alleen wieder mit Scheinzypressen komplettiert; die einzeln stehenden Zedern als Leitbaum in den Grabfeldern verstärkt gepflanzt. Die charakteristischen Einfassungshecken um die Grabfelder werden beibehalten. Auf dem in der Mitte des 20. Jahrhunderts angelegten Bereich Ost streuen wir unterschiedliche Baumwolken in die Grabfelder ein, um an den Versammlungsplätzen angenehmen Schatten zu spenden. Der Talfriedhof soll nach Aufhebung der Reihengräber als landschaftliche Wiese entwickelt werden. Die locker gesetzten Bäume können künftig als Baumgräber angemietet werden.